Grundlagen

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Das FSJ Kultur in der Schule ist ein Bildungs- und Engagementjahr für Jugendliche. Die Grundlage für das FSJ Kultur in der Schule bilden das Gesetz zur Förderung eines Jugendfreiwilligendienstes (JFWD-Gesetz) und darüber hinaus zutreffende rechtliche Regelungen.

 

Inhaltliche und fachliche Basis für den Freiwilligendienst ist das Qualitätskonzept der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ e.V.) in der jeweils gültigen Fassung mit dem zugehörigen – Qualitätsstandards für Träger – Qualitätsstandards für Einsatzstellen – Qualitätsstandards für Bildungstage/Seminar – sowie der pädagogischen Rahmenkonzeption. Die Bildungstage spielen, wie auch das eigenverantwortlich durchgeführte Projekt, eine besondere Rolle im FSJ Kultur in der Schule.

 

FSJ Kultur in der Schule im Überblick

 

Beim FSJ Kultur in der Schule in Nordrhein-Westfalen werden die Freiwilligen mit einer Auftaktveranstaltung des Trägers (Einführungstag) begrüßt und in den Einsatzstellen willkommen geheißen. Dort beginnt auch die Einarbeitungszeit.

 

Im Herbst folgt das vom Träger organisierte Einstiegsseminar, in welchem der Arbeitsalltag reflektiert, Kontakte zu anderen Freiwilligen hergestellt und Workshops veranstaltet werden. In der Tätigkeitsvereinbarung werden Aufgabenbereiche festgelegt, Lernziele formuliert und das eigenverantwortlich durchzuführende Projekt umrissen. Dies geschieht in der Einrichtung.

 

Die Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. als Träger des FSJ Kultur in der Schule steht Einsatzstellen und Freiwilligen bei Fragen rund um das FSJ Kultur in der Schule zur Verfügung. Im Laufe des Jahres besucht der/die Bildungsreferent/-in jede Einsatzstelle und führt dort Gespräche mit Freiwilligen und deren Ansprechpartner/-innen.

 

In den Winter- und Frühjahrsmonaten finden zwei Zwischenseminare statt. Auch diese werden vom Träger organisiert und begleitet. Die Freiwilligen arbeiten unter einer thematischen Fragestellung in Werkstätten der kulturellen Bildung und der Pädagogik: Theater- oder Malereiwerkstätten, Musik- und Videoworkshops, Workshops zur Erlebnis- und Sexualpädagogik und anderen Themenbereichen.

 

In dieser Zeit findet auch das Seminar zur politischen Bildung für Freiwillige statt, die einen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Kultur und Bildung absolvieren. Dieses wird im Bildungszentrum des Bundes in Bad Oeynhausen durchgeführt.

 

Die Einsatzstellen haben die Möglichkeit, sich auf dem vom Träger organisierten Einsatzstellentreffen zu vernetzen, sich auszutauschen und weiterzubilden. Eine Fülle von Informationen zum FSJ Kultur in der Schule und zu den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung rundet das Angebot ab.

 

Im Sommer findet das Abschluss-Seminar (viertes Seminar) statt, in welchem der Blick zurück auf ein spannendes Jahr geworfen, aber auch zum Ausblick ermutigt wird.

 

Zudem erhalten die Freiwilligen auf einer Abschlussveranstaltung (Gala) ihre Zertifikate, in denen die gewonnenen Kompetenzen, das eigene Projekt und die absolvierten Bildungsseminare dokumentiert sind.

 

Bildungstage

 

Zu einem zwölfmonatigen FSJ Kultur in der Schule gehören 25 Bildungstage. Diese werden zum Großteil in fünf- bis sechstägigen Seminaren absolviert, die vom Träger organisiert werden und (größtenteils) in den Schulferien stattfinden. Ergänzt wird dieses Angebot beispielsweise durch Regionaltreffen, Hospitationen oder individuell wählbare Bildungstage (in Werkstätten, Kursen oder an Hochschulen) in Abstimmung mit dem Träger und der Einsatzstelle. Der Trägerverbund macht den Freiwilligen dafür spezielle Angebote.

 

Seminare

 

In den Seminaren lernen Freiwillige andere Freiwillige des FSJ Kultur in der Schule kennen und stellen oftmals fest, dass sie auf Gleichgesinnte getroffen sind. Sie tauschen sich aus, schließen Freundschaften, erleben viel miteinander. Zudem wird in den Seminaren themenspezifisch (persönliche und gesellschaftspolitische Themen) und in verschiedenen Werkstätten (diskursiv und künstlerisch/pädagogisch – Theater-, Tanz-, Kommunikations-, Erlebnispädagogik-, Medienpädagogik-, Moderationsworkshops etc.) gearbeitet. Methoden und Techniken, die das Handlungsrepertoire der Freiwilligen im Einsatzfeld erweitern, gehören ebenso dazu wie die Reflexion des Freiwilligendienstes.

 

Das Besondere im FSJ Kultur in der Schule ist, dass die Themen und Methoden auf den Lebensalltag der Freiwilligen abgestimmt sind, ihren (kulturellen) Interessen entsprechen und sie gleichzeitig bei ihrer Arbeit in einer Einrichtung sowie bei der Studien- und Berufswahl für die Zeit nach ihrem Freiwilligendienst unterstützen.

 

Freie Bildungstage

 

In der Regel sind die 25 verpflichtenden Bildungstage mit den Seminaren noch nicht ganz abgedeckt und Freiwillige können selbst entscheiden, womit sie die übrigen freien Bildungstage verbringen. Die LAG Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. organisiert eine Auswahl an Angeboten, beispielsweise Workshops in den Bereichen Fotografie, Entspannungstechniken, Berufsberatung, Mappenvorbereitung etc. Freiwillige haben auch die Möglichkeit, eigenständig Bildungstage zu organisieren.

 

Eigenverantwortliche Projektarbeit

 

Das eigenverantwortlich durchgeführte Projekt der Freiwilligen ist verbindlicher Bestandteil des FSJ Kultur in der Schule.

 

Es hebt sich vom Arbeitsalltag der Freiwilligen ab. Eine eigene Idee wird dabei selbstständig entwickelt und umgesetzt. Das Projekt kann innerhalb der Einsatzstelle ein zusätzliches neues Projekt, ein neu konzipiertes, ein reguläres Angebot oder auch die eigenständige Bearbeitung eines Teils eines größeren Projekts sein. Es kann kurz-, mittel- oder langfristig angelegt sein (ein wöchentlich gestalteter Tag oder eine große Tagesveranstaltung) und sich direkt oder indirekt an Öffentlichkeit und Zielgruppen richten (von pädagogischen Angeboten über die Gestaltung einer Website bis hin zur Organisation einer Arbeitsgemeinschaft).

 

Das eigenverantwortlich durchgeführte Projekt hat exemplarischen Charakter und trägt dazu bei, Fähigkeiten im Projektmanagement zu entwickeln. Die Einsatzstelle coacht und unterstützt die/den Freiwillige/-n bei der Durchführung.

 

Der Träger ist in diesem Zusammenhang dafür zuständig, dass den Freiwilligen ihr eigenes Projekt ermöglicht wird, und unterstützt sie durch Arbeitsmaterialien und Hilfestellungen bei der Realisierung.

 

Die eigenverantwortliche Projektarbeit fließt mit in das Zertifikat ein, welches die Freiwilligen am Ende ihres zwölfmonatigen Dienstes erhalten.