Stellungnahme gegen die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht

In den Medien wird aktuell laut über das Für und Wider einer allgemeinen Dienstpflicht für junge Menschen diskutiert. Als Träger der Freiwilligendienste Kultur und Bildung in NRW spricht sich die Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit Bildung Kultur NRW e.V. für die Stärkung des freiwilligen Engagements von jungen Menschen aus, das sowohl für die Beteiligten wie für den gesellschaftlichen Zusammenhalt positive Zeichen setzt. Die Rahmenbedingungen für diesen Dienst an der Gesellschaft zu verbessern wird sich langfristig als wertvoller erweisen als ein angeordneter Pflichtdienst.
Wir erleben seit über zehn Jahren jedes Jahr aufs Neue hunderte junge Menschen, die sich auf Basis einer freien Willensentscheidung in kulturellen Einrichtungen in ganz NRW engagieren. Ebenso bekundet neben diesen Freiwilligen jährlich eine weitaus größere Zahl junger Menschen ihren grundsätzlichen Willen für ein FSJ Kultur in Form einer Bewerbung. Da die Zahl der öffentlich geförderten Einsatzplätze für Freiwillige aktuell gedeckelt ist, könnte an genau dieser Stellschraube mit Hilfe einer gezielten finanziellen Unterstützung der Freiwilligendienste mehr willigen jungen Menschen der Zugang zu einem Einsatzplatz ermöglicht werden. Zudem gibt es noch weitere politische sinnvolle Maßnahmen, die dieses Engagement der Jugendlichen unterstützen können, die nicht nur wir als Träger schon lange formulieren.

Wir begrüßen daher bei allem Widerspruch zu einem Pflichtdienst eine Debatte zur Stärkung der Freiwilligendienste. Insbesondere eine finanzielle Förderung von Einsatzplätzen, die benachteiligten jungen Menschen die Möglichkeit bieten, ihren Dienst an der Gesellschaft auszuüben, wäre eine Investition mit unschätzbaren Mehrwerten für das Gemeinwesen – und dies ganz ohne eine allgemeine Dienstverpflichtung.